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So kommen Sie an ein Depot ohne Ordergebühren
Depotkonten, die als „kostenlos“ vermarktet werden, kennen Sie bestimmt. Das Prädikat „kostenlos“ bezieht sich dabei auf das Wegfallen der Depotführungsgebühr. Noch relativ neu sind Depots, die komplett ohne Ordergebühren angeboten werden. Was sich genau hinter diesen Angeboten verbirgt und wie die Broker dann zu Ihrem Geld kommen, erfahren Sie ausführlich in diesem Abschnitt.
Dass Banken weder Depot- noch Ordergebühren verlangen, ist vielen noch nicht geläufig. Tatsächlich gibt es in Deutschland seit 2019 die ersten „echten“ gratis Broker, die das bereits seit vielen Jahren in den USA erfolgreiche Konzept übernommen haben. Wie dieses Konzept genau aussieht, lesen Sie im folgenden Bereich.
KOSTENLOSE DEPOTFÜHRUNG VERSUS NO-COS-BROKER
Ein kostenloses Depot dürfte Ihnen bereits bekannt sein. Dabei handelt es sich um Wertpapierdepots, bei denen keine Gebühr für die Depotführung berechnet wird. Das heißt konkret: Anmeldung und Nutzung des Depots sind kostenlos. Wenn Sie aber Wertpapiere handeln, fallen in der Regel Gebühren an, allen voran Order- und Transaktionsgebühren.
Anders sieht das bei sogenannten No-Cost-Brokern aus. Hier verzichten die Anbieter tatsächlich komplett auf die Ordergebühren. Somit ist der Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren tatsächlich komplett kostenlos möglich. Dennoch sollten Sie sich die Konditionen der deutschen No-Cost-Broker immer genau ansehen und miteinander vergleichen. Teilweise gibt es nämlich Voraussetzungen beziehungsweise Bedingungen, an denen der komplett kostenlose Handel geknüpft ist.
SO FUNKTIONIEREN DEPOTS OHNE ORDERGEBÜHREN
Broker, die konsequent auf sämtliche Gebühren verzichten, nennt man No-Cost-Broker oder gratis Broker. Dabei können Kunden für 0 Euro handeln, also Wertpapiere kaufen beziehungsweise verkaufen. In der Regel bezieht sich die „Kostenfreiheit“ auf den Handel an bestimmten Börsenplätzen und/oder zu bestimmten Zeiten.
Sie können also nicht immer an jedem Platz kostenlos Ihre Orders setzen, sondern nur an ausgewählten deutschen Handelsplätzen. Teilweise erheben die Broker auch für den Aktienhandel keine Gebühren. Es kann aber sein, dass es ein Mindestordervolumen für klassische Wertpapiere gibt, das beispielsweise bei 500 Euro liegt. Auch das maximale Handelsvolumen ist mitunter begrenzt.
Das heißt konkret: Innerbörsliche Orders gibt es bei No-Cost-Broker für 0 Euro. Vor allem Anleger mit geringen Ordervolumina profitieren von diesem gebührenfreien Handel. Mitunter kann trotz aller wegfallenden Gebühren doch noch ein kostenpflichtiger Posten auftauchen: Für Einlagen auf dem Verrechnungskonto berechnen immer mehr Broker Negativ-Zinsen, die bei um die -0,5 Prozent liegen.
SO VERDIENEN NO-COST-BROKER GELD
No-Cost-Broker finanzieren sich nicht mittels Transaktionsgebühren, sondern über Kickbacks und bekommen für die Zuführung von Trades eine Provision von den jeweiligen Handelspartnern. Wenn in einem Depot beispielsweise Fonds verwahrt werden, bekommt der Depotanbieter oder die Bank, bei der das Depot geführt wird, Provisionen vom Emittenten des Fonds beziehungsweise ETFs.
Darüber hinaus gibt es eine Rückvergütung von Handelspartnern, die Brokern und Banken zugutekommt. Einige Handelsplätze zahlen beispielsweise Gebühren an Banken, sofern diese Geschäfte an sie vermitteln. Dies ist eine beliebte Einnahmequelle bei vielen No-Cost-Brokern, die auch offen kommuniziert wird.
DARUM IST EIN GRATIS HANDEL MÖGLICH
Das gratis Traden ist auch möglich, da No-Cost-Broker im Vergleich zu den großen Direkt- und Filialbanken eine extrem schlanke Kostenstruktur aufweisen. Diese ergibt sich unter anderem dadurch, da viele Vorgänge durch neuste Technik automatisiert werden. Zudem beschränken sich viele gratis Broker auf den reinen Wertpapierhandel mit einer begrenzten Produktpalette und verzichten auf weitere Services wie Beratung.
Dadurch fallen die Kosten so gering aus, dass die ebenfalls geringen Einnahmen aus Bestandsprovisionen und Rückvergütungen ausreichen, um sich zu finanzieren. Das Resultat sind deutlich bessere Konditionen und der Verzicht auf Orderprovisionen. Ein Vorgehen, das sich viele etablierte Filial- und Direktbanken schlicht nicht leisten können.