Banküberweisung statt Kartenzahlungen spart CO2-Emissionen
So können Sie aktiv Ihren CO2-Fußabdruck reduzieren
Sechs von zehn Deutschen wollen durch ihr Verhalten aktiv die Umwelt schützen, wie eine aktuelle Studie aufzeigt. Viele sind bereit, ihre Ernährung umzustellen und ihr Reiseverhalten anzupassen. Aber auch eine Änderung beim Zahlungsverhalten kann CO2-Emissionen einsparen.
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Deutsche Verbraucher wollen aktiv die Umwelt schützen
Unter den deutschen Verbrauchern wächst das Bewusstsein für ihren eigenen Einfluss auf die Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des britischen Zahlungsdienstes GoCardless und YouGov. Über die Hälfte (56 Prozent) der Deutschen hat heute ein stärkeres Bewusstsein dafür, wie sich ihr Konsumverhalten auf die Umwelt auswirkt als noch vor zwei Jahren. In dieser Zeit haben 57 Prozent der Deutschen ihren Verbrauch von Plastiktüten reduziert, 43 Prozent haben ihren Energieverbrauch gesenkt und 38 Prozent haben weniger Fleisch gegessen.
Der Trend zu einem stärkeren Konsum-Bewusstsein unter Verbrauchern werde sich fortsetzen, meinen die Studienautoren: Laut Umfrage suchen 60 Prozent der Deutschen aktiv nach Möglichkeiten, ihre Umweltbelastung zu verringern. Ein Viertel (26 Prozent) ist bereit, seine Ernährung umzustellen, und ein Fünftel (21 Prozent) würde häufiger von zu Hause arbeiten, um die Reise-Emissionen zu verringern. 28 Prozent würden auf Flugreisen verzichten. Gut die Hälfte der Verbraucher (51 Prozent) wäre auch bereit, von ihrer derzeit bevorzugten Zahlungsmethode auf eine andere umzusteigen, wenn sie dadurch ihre Umweltbelastung verringern könnten. 16 Prozent würden sogar auf die Zahlung mit Plastikkarten verzichten.
Banküberweisung statt Kartenzahlung reduziert Emissionen
Laut dem Report von GoCardless würde die Reduzierung von Kartenzahlungen die mit der Herstellung und Entsorgung von Plastikkarten verbundenen CO2-Emissionen vermeiden und gleichzeitig die mit jeder Transaktion verbundene Energieeffizienz verbessern. Die Plastikverschmutzung ist nicht nur eine Ursache für den Verlust der biologischen Vielfalt – eine Million Vögel werden jedes Jahr durch Plastikmüll getötet. Auch Menschen nehmen wöchentlich Plastik in der Menge einer Plastikkarte über die Nahrung zu sich.
Kreditkarten und Debitkarten werden immer noch größtenteils aus Plastik hergestellt. Bei 17,2 Milliarden Geldkarten, die im Jahr 2021 im Umlauf waren, verursachte die Gewinnung der Materialien und die Herstellung dieser Karten 293.525 Tonnen CO2-Emissionen. Dies entspricht der 43.000-maligen Umrundung der Erde mit einem Dieselfahrzeug.
Im selben Jahr fanden weltweit 787 Milliarden Kartentransaktionen statt. Sie verursachten, auf der Grundlage von globalen durchschnittlichen Emissionsfaktoren, 416.742 Tonnen CO2-Emissionen. Wäre jede einzelne Transaktion (bei sonst gleichbleibenden Rahmenbedingungen) über direkte Bankzahlungen, wie Lastschriften, abgewickelt worden, hätten die daraus resultierenden Emissionen um 75 Prozent auf 104.222 tCO2e reduziert werden können. Umgerechnet entspricht diese Einsparung 62.131 Hin- und Rückflügen in der Economy Class von London nach Sydney.
Einsparpotenzial von bis zu 75 Prozent
Wie die Studie weiter aufzeigt, kann der Umstieg von Kartenzahlungen auf eine andere Zahlungsmethode, bei der Zahlungen direkt von einem Konto auf ein anderes transferiert werden, den Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen um 75 Prozent senken. Eine typische Kartentransaktion umfasst acht Schritte, die viermal mehr Energie benötigen als die gleiche Transaktion, die über eine zweistufige Konto-zu-Konto-Zahlung erfolgt.
„Viele von uns kennen einige der wichtigsten Maßnahmen, wie die Änderung unserer Konsum- oder Reisegewohnheiten, die Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten oder unseres Energieverbrauchs”, erklärt Ben Knight, Head of Environmental Sustainability bei GoCardless: “Unsere jüngste Studie zeigt jedoch, dass nicht nur das, was wir kaufen, einen Unterschied ausmacht, sondern auch die Art und Weise, wie dafür bezahlen.“
5 Tipps zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks
- Konsumverhalten: Die Dinge, die wir kaufen, können einen großen Einfluss haben, egal, ob es sich um Kleidung, Gadgets oder Lebensmittel handelt. Bei der Herstellung von Gegenständen werden große Mengen an Energie und Emissionen verbraucht – versuchen Sie also, die Lebensdauer Ihrer jetzigen Besitztümer zu verlängern, teilen oder tauschen Sie sie oder kaufen Sie etwas Gebrauchtes. Wenn Sie etwas Neues kaufen müssen, achten Sie darauf, dass Sie nur das kaufen, was Sie tatsächlich benutzen, um Abfall zu vermeiden, und meiden Sie Einweg- oder Wegwerf-Artikel.
- Energie: Wir sind uns alle bewusst, dass wir Geld sparen müssen und dass es notwendig ist, Geräte auszuschalten, das Thermostat herunterzudrehen usw. Diejenigen unter uns, die von zu Hause arbeiten, sollten sich einen elektrischen Heizkörper mit niedrigem Energieverbrauch für ihren Arbeitsplatz zulegen, damit sie nicht die ganze Wohnung heizen müssen.
- Geld: Ihr Geld hat eine enorme Macht, egal ob es sich um Ihre Renten, Ersparnisse, Investitionen oder Bankkonten handelt. Unternehmen investieren Ihr Geld in Unternehmen und Projekte, die mit erneuerbaren Energien oder fossilen Brennstoffen zu tun haben können. Wenn Sie wissen wollen, wofür Ihr Geld verwendet wird, fragen Sie Ihren Anbieter.
- Reisen: Die Reiseemissionen machen einen großen Teil unseres eigenen Fußabdrucks aus. Achten Sie darauf, sinnvoll zu reisen. Fragen Sie sich zunächst, ob die Reise notwendig ist, und wenn ja, ob Sie das Ziel auf andere Weise erreichen können.
- Zahlungen: Tauschen Sie nach Möglichkeit Ihre Kartenzahlungen gegen Methoden aus, bei denen das Geld direkt von einem Konto auf ein anderes transferiert wird, wie beim Lastschriftverfahren oder bei Open-Banking-Zahlungen. Dies verursacht weniger Emissionen und verringert die Nachfrage nach Plastik. Und wenn es an der Zeit ist, Ihre Zahlungskarte zu erneuern, suchen Sie nach Karten aus alternativen Materialien oder fragen Sie sich, ob Sie eine Karte überhaupt brauchen.
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