Vorsicht: Illegale Geldtransfers mit Hawala Banking

Illegaler Geldtransfer wird zum immer größeren Problem

Unsummen an Geld vorbei schmuggeln an Banken, Zollämter oder Steuerbehörden – das funktioniert mit Hawala. Dieses illegale System funktioniert über Vertrauen und wird vor allem für Drogen- und Waffenkriminalität und Menschenhandel genutzt.

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Hawala – wenn Geld spurlos verschwindet

Beim Hawala-Banking geht es um Überweisungen größerer Geldsummen abseits traditioneller Bankkanäle.

Schätzungen zufolge werden jährlich über 200 Milliarden Dollar weltweit als Schwarzgeld transferiert. Hawala-Banking nennt sich dieses System. Der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „wechseln“. Beim Hawala-Banking wird Bargeld schnell, vertraulich, kostengünstig und an sämtlichen Aufsichts- und Steuerbehörden vorbei ins Ausland transferiert.

Die sogenannten Hawaladar, die das Geld von A nach B schmuggeln, besitzen dabei weder eine Banklizenz noch eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Somit ist diese Art von Geldtransfer in Deutschland nicht erlaubt und strafbar.

Strafverfolgung dank ausgeklügeltem System kaum möglich

In der Praxis kommt Hawala vor allem bei Migranten aus dem Nahen Osten und Nordafrika zum Einsatz, die Bargeld ins Ausland schaffen wollen. Somit werden die hohen Überweisungsgebühren des internationalen Zahlungsverkehrs umgangen. Aber auch bei der Drogen- und Waffenkriminalität sowie des Menschenhandels spielt Hawala-Banking eine große Rolle.

Das Prinzip funktioniert dabei folgendermaßen: Das Geld wird in Deutschland bei einem Hawaladar eingezahlt. Die Summe wird dann von einem anderen Hawaladar im Zielland ausgezahlt, ohne dass es dabei wirklich transferiert wird. Die Hawaladare rechnen nämlich untereinander ab. Somit hinterlässt Hawala nahezu keine Spuren, was eine Strafverfolgung schwierig macht.

„Es ist außerordentlich schwer, in das System hineinzukommen, schließlich basiert es ausschließlich auf persönlichem Vertrauen“, sagt Kai Bussmann, Professor für Strafrecht und Kriminologie sowie Leiter des Economy & Crime Research Centers an der Uni Halle-Wittenberg, im Gespräch mit dem Branchen-Portal Business Insider Deutschland. „Das System an sich gibt es schon seit langer Zeit und wird fast ausschließlich von Kriminellen zur Geldwäsche genutzt.“

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